Ein Rechercheprojekt zum Landschaftsgebiet der Erft und der andauernden anthropogenen Gestaltung zwischen Urbarmachung, Rheinischem Braunkohlerevier, Renaturierung und hydrogeologischen Ausnahmezuständen. In Kooperation mit Kriz Olbricht.
Aus dem Mittelgebirge der Eifel kommend durchfließt die Erft das Rheinische Braunkohlegebiet zwischen Köln und Aachen bis sie bei Neuss in den Rhein mündet. Heute existiert in dem etwa 105 Kilometern langen Flusssystem der Erft kein von den Menschen unveränderter Abschnitt mehr. Die starke anthropogene Prägung der vergangenen 2000 Jahre mit ihren Flussbettverlegungen und -begradigungen hat sich seit den 1960er Jahren mit dem intensiven Tagebau rapide verstärkt – Grundwasser wird bis zu Tiefen von 500 Metern abgepumpt und mit über 20°C in den Fluss eingespeist, so dass sich teils subtropische Habitate entwickeln und die Erft im Mittel- unter Unterlauf ganzjährig Temperaturen von 10–20°C aufweist. Im Verlauf des Jahres 2024 höre ich, gefördert durch das Arbeits- und Recherchestipendium der Stadt Köln, immer wieder an verschiedenen Stellen im Ober-, Mittel- und Unterlauf des Flusses die Soundscape unter Wasser ab.